Denk mal: Internationaler Frauentag

Seit 1911 begehen Frauen am 8. März den “Internationalen Tag der Frauen”, an dem weltweit auf Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird.

2018 lautet der Leitspruch in Deutschland PressforProgress: Auf Fortschritt beharren. Und genau das ist notwendig: Weiter fordern und kämpfen, denn Stillstand ist Rückschritt.

Die Gleichberechtigung vor dem Gesetz in Deutschland ist schon lange erreicht. Aber insbesondere bei Wirtschaft 4.0, Industrie 4.0 und Verwaltung 4.0 ist die Geschlechtersensibilität noch nicht angekommen – hier gibt es noch viel zu tun.

Frauen, seid nicht mit dem zufrieden, was eure Mütter und Großmütter für euch erstritten haben!

Außer dem bisher Erreichten sind noch viele Forderungen offen:

  • Flexibles Arbeiten muss für Frauen und Männer ohne organisatorische Hürden jederzeit, auch kurzfristig, möglich sein.
  • Volle Anerkennung von Erziehungs- und Pflegezeiten bei Rente und Pension.
  • Geschlechtergerechtigkeit muss bei der Leistungsbeurteilung ansetzen: keine Nachteile durch Teilzeitarbeit, flexibles Arbeiten, Erziehungs- und Pflegezeiten.
  • Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in Leitungsfunktionen im Öffentlichen Dienst – keine gläserne Decke mehr.
  • Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit.
  • Paritätischen Vertretung von Frauen in den Landesregierungen (beim Anteil weiblicher Abgeordneter hat der baden-württembergische Landtag die Schlusslaterne: 35 von derzeit 143 Parlamentariern sind Frauen. Nur in Sachsen-Anhalt ist der Frauenanteil im Landesparlament noch geringfügig kleiner).

Ihr Frauen der neuen Generation, tretet einen Schritt nach vorne, macht euch bemerkbar, traut euch was zu: Ja, ich kann!
Und geht raus aus der Passivecke: Männer fördern – Frauen werden gefördert!

Zu jeder Zeit gab es Respektlosigkeiten, Übergriffe und Grenzüberschreitungen. Die Grundsatzfrage ist auch nach mehr als 100 Jahren weiter dieselbe: Warum sind selbst hier in Mitteleuropa Männer und Frauen noch immer nicht gleichberechtigt?

Der Grundstein dafür ist gelegt: das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben in wirtschaftlicher Unabhängigkeit auch für Frauen! Die rechtliche Gleichstellung ist lange schon erfolgt, was fehlt ist, die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft durchzusetzen.

Diese Forderungen werden, wenn sie umgesetzt sind, zur tatsächlichen Gleichstellung beitragen.
Dann ist der 8. März Denkmal!

Martina Loose
Frauenvertreterin vbba Baden-Württemberg