Netzwerktreffen SGB II Baden-Württemberg

Starke Beteiligung, reger kollegialer Austausch, interessante Diskussionen

Am 17. Mai trafen sich in Stuttgart Kolleginnen und Kollegen aus den Jobcentern in Baden-Württemberg mit Vertretern der vbba-Bundesleitung und des baden-württembergischen vbba-Landesvorstands. Die Veranstaltung traf auf ein sehr großes Interesse – die Beteiligung war so groß, dass jeder Platz im Tagungsraum genutzt war.

Reger Erfahrungsaustausch; Foto: Daniel Stenzel

Wir kamen uns aber nicht nur räumlich sehr nahe. Schnell war klar, dass viele Themen aus den Jobcentern bundesweite Themen sind. Insofern traf es sich gut, dass mit Uwe Mayer und Mathias Schulz gleich beide SGB II-Vertreter aus der vbba-Bundesleitung teilnehmen konnten. So konnten einerseits Probleme und Anliegen gleich dort platziert werden, andererseits erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen direkten Einblick in die gewerkschaftliche Arbeit ihrer Fachgewerkschaft im Rechtskreis SGB II.

Die Spannweite der Themen war groß – sie reichte von der strukturellen Unterfinanzierung der Jobcenter, über den Informationsfluss, Tarifierungsfragen, die Rahmenbedingungen der täglichen Arbeit, Aspekte der Sicherheit unserer Kolleginnen und Kollegen, Erfahrungen bei der Einführung der E-Akte bis hin zu Fragen des Sozial- und Personaldatenschutzes. Dabei zeigt sich, wie unterschiedlich die Herangehensweise an die Problemlagen in den verschiedenen Jobcentern ist.

Vertreter der vbba-Bundesleitung: Uwe Mayer (Mitte) und Mathias Schulz (rechts),
vbba-Landesvorsitzender BW Christian Löschner (links); Foto: Daniel Stenzel

Bedauert wurde, dass gerade bei der Einführung der E-Akte ein (zum Beispiel durch die Regionaldirektion Baden-Württemberg) organisierter gegenseitiger Erfahrungsaustausch zwischen den verschiedenen Wellen kaum stattgefunden hat. So konnte leider nur begrenzt von den Erfahrungen der Anderen profitiert werden. Die unterschiedliche Bereitschaft vor Ort, die Arbeitsplätze mit zwei Bildschirmen auszustatten, verwundert uns.

Insbesondere beim Thema Sicherheit der Kolleginnen und Kollegen und im Umgang mit psychischer/physischer Gewalt ist es notwendig, bestehende Sicherheitskonzepte zu prüfen, ggf. anzupassen – und dann aber auch konsequent umzusetzen. Bedenklich scheint uns, wenn dem Verhalten entsprechend “auffälliger” Kunden nicht konsequent begegnet wird. Teilweise wird hier die Rückendeckung durch Führungskräfte und Geschäftsleitungen vermisst. Bei diesem Thema sind insbesondere die Personalräte der Jobcenter gefordert – wir werden unsere Kolleginnen und Kollegen entsprechend unterstützen.

Einig waren sich die Teilnehmenden, dass es regelmäßige weitere Netzwerktreffen geben sollte. Als Fachgewerkschaft (auch) für die Beschäftigten der Jobcenter sind wir natürlich gern bereit, diesem Wunsch zu entsprechen. Denn auch für unserer Kolleginnen und Kollegen in den Jobcentern gilt: Wir machen uns stark für Euch. Macht Ihr uns noch stärker.